„Armenischen Lektionen“ von Andrej Bitow
November 14 19:30 - 21:00
Die „Armenischen Lektionen“ von Andrej Bitow (1937-2018), 1969 in der Zeitschrift Druschba narodow veröffentlicht, wurden damals, zur Zeit des offiziellen Sozrealismus, von russischen Lesern mit angehaltenem Atem verschlungen. Dass jemand so ungeschützt „ich“ sagte, so persönliche Eindrücke schilderte, und das bisweilen in flapsiger Sprache – war das nun eine Reportage oder doch eher erzählende Prosa? Bitows Werk wirkt bis heute faszinierend, es ist eine Liebeserklärung an jenes kleine, oft bedrohte armenische Volk im Kaukasus. Bitow selbst hing auch an seiner Armenien-Schrift, für spätere Ausgaben fügte er mehrfach Textstellen hinzu.
Rosemarie Tietze stellt ihre Neuübersetzung vor (2002 bei Suhrkamp erschienen), und sie berichtet (in Wort und Bild) über ihre Eindrücke aus dem heutigen Armenien.