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Verschollen hinter grauen Mauern

Barbara Stewen referiert über das Leben der jüdischen Künstlerin Olga Oppenheimer
Olga Friederike Oppenheimer wird am 9. Juli 1886 in Köln geboren – als Erstgeborene einer jüdischen Kaufmannsfamilie mit sechs Kindern. Ihre Eltern, Max Samuel und Wilhelmine Oppenheimer, führen ein gutbürgerliches Leben. Schon früh zeigt sich Olgas künstlerisches Talent: Als Kind kritzelt sie auf Schiefertafeln, als Jugendliche malt sie romantische Burgruinen und Aquarelle. Ihre Eltern erkennen die Begabung und richten ihr 1906 ein Atelier in der Rubenstraße ein – ein Raum für Kreativität und Selbstentfaltung.
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Am 10. Februar 1941 wird Olga Oppenheimer mit zwei weiteren Frauen aus der Klinik Waldbreitbach abgeholt. Ein grauer, ausrangierteer Postbus bringt sie ins Zwischenlager Andernach, dann weiter in die Tötungsanstalt Hadamar. Dort, unter dem Deckmantel der Aktion T4, werden Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung systematisch ermordet – als „unwertes Leben“.
Die Chronik beschreibt die damaligen Transporte nüchtern: „Mit wenigen Ausnahmen verlief alles ruhig.“ Doch drei Patientinnen weinen bitterlich. Am 11. Februar 1941 wird Olga Oppenheimer in Hadamar vergast und verbrannt.
