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Protestaktion zur Hauptversammlung des Bastei Lübbe Konzerns

Am 11. September beginnt um 10 Uhr im MediaPark 7 in 50670 Köln die Hauptversammlung der Bastei Lübbe AG.

Bastei Lübbe ist ein Verlagskonzern, der in jüngster Zeit Schlagzeilen macht: Der Gewinn im Geschäftsjahr 2023/24 hat sich fast verdoppelt. Zugleich fällt Bastei Lübbe in Literaturübersetzer*innenkreisen schon seit Jahren sehr negativ mit den womöglich schlechtesten Vertragsbedingungen branchenweit auf. Selbst die höchstrichterlich festgestellten Mindestbeteiligungen am Umsatz und an den Lizenzerlösen werden in den Übersetzungsverträgen systematisch unterlaufen.

Aktionär*innen bekommen eine höhere Ausschüttung als Übersetzer*innen, die als Urheber*innen die wirtschaftlichen Grundlagen für den Verlagsbetrieb bereitstellen. Das darf nicht sein!

 

Der VdÜ in ver.di ruft darum für den 11. September von 9 bis 10 Uhr zu einer Protestaktion vor dem Gebäude am MediaPark 7, 50670 Köln auf, bei der die Aktionär*innen über Missstände bei der Honorierung der Übersetzer*innen informiert werden sollen.

Der Berufsverband der deutschsprachigen Literaturübersetzer*innen, VdÜ in ver.di, fordert von der Bastei Lübbe AG:

– eine Umsatzbeteiligung der Übersetzer*innen ab dem ersten verkauften Exemplar, die nicht auf das Grundhonorar angerechnet wird!

– die Anwendung des zwischen VdÜ und dem Börsenverein des deutschen Buchhandels geschlossenen Normvertrags für den Abschluss von Übersetzungsverträgen!

– Seitenhonorare von mindestens 25 Euro, um die Inflation auszugleichen!

 

Von der Politik fordert der VdÜ:

– eine gesetzliche Festschreibung von Mindesthonoraren für Übersetzungen außerhalb des juristischen Bereichs analog zum JVEG!

– eine Verlagsförderung für Kleinverlage, damit die Vielfalt der literarischen Landschaft erhalten bleibt, die nicht nur für Übersetze*innen wichtig ist!

– ein Verbandsklagerecht, damit Übersetzer*innen gegen Verstöße gegen das Urhebervertragsrecht vorgehen können, ohne fürchten zu müssen, dass sie auf einer Blacklist landen und ihren Lebensunterhalt verlieren!

Am 11. September soll die Hauptversammlung von Bastei Lübbe für den Vorstandsvorsitzen-den eine Maximalvergütung von 1.650.000 € sowie eine Erhöhung der Dividende auf 30 Cent pro Aktie beschließen. Damit bekommen Aktionär*innen eine höhere Ausschüttung als diejenigen, die die wirtschaftlichen Grundlagen für den Verlagsbetrieb bereitstellen.

Das darf nicht sein!

Ein Bericht zu der Protestkundgebung findet sich unter https://vs-bezirk-koeln.de/dokumentation/

 

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