Die Nachricht kam mit einer Pressemitteilung:
»Eva Weissweiler erhält in diesem Jahr den Giesberts-Lewin-Preis der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Der Vereinsvorstand möchte sie damit für ihre hervorragenden Publikationen auszeichnen und honorieren, dass sie sich um die Sichtbarmachung jüdischer Kultur und Literatur verdient gemacht hat, die immer wieder Gegenstand ihrer Publikationen sind.
Eva Weissweiler, 1951 in Mönchengladbach geboren, studierte Germanistik, Orientalistik und Musikwissenschaften in Bonn. Nach dem Studium arbeitete sie als Rundfunkredakteurin, Schriftstellerin und Journalistin. Weissweiler, die als Pionierin der Frauenmusikforschung gilt, widmete sich in den letzten Jahren verstärkt deutsch-jüdischen Frauenbiographien wie etwa den Lebensgeschichten von Fanny Mendelssohn, Tussy Marx, oder zuletzt Lisa Fittko. Ihre „Biographie einer Fluchthelferin“ ist kürzlich im Verlag Hoffmann und Campe erschienen. Weitere Schwerpunkte sind die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Musikwissenschaft sowie die Literatur von migrantischen Menschen in Deutschland. Als Angehörige der Nachkriegsgeneration fühlt sie sich besonders verpflichtet, sich der Wiederentdeckung von Frauen zu widmen, die als Jüdinnen, Künstlerinnen oder Antifaschistinnen doppelt und dreifach zu leiden hatten.
Wir freuen uns sehr, Frau Weissweiler für ihr künstlerisch und gesellschaftspolitisch wert-und anspruchsvolles Werk mit dem Giesberts-Lewin-Preis würdigen zu können, den wir der Preisträgerin am 5. Dezember im DOM FORUM überreichen werden. Eine Presseeinladung werden wir im November frühzeitig versenden.
Den Ehrenpreis stiftet die Kölnische Gesellschaft jährlich zum Andenken an Johannes Giesberts und Dr. Shaul Lewin, die als Schuldezernenten in Köln und Tel Aviv in den 1950er Jahren erstmals einen deutsch-israelischen Schüleraustausch organisierten. Mit dem Preis – einer Stahlskulptur von Ansgar Nierhoff – werden Einzelpersonen und Initiativen für ihr „entschiedenes Eintreten gegen rassistische und antisemitische Tendenzen und für Toleranz und Völkerverständigung“ gewürdigt.«