Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir bitten um Unterstützung der Streikenden bei DuMont. Nachfolgend der Aufruf des DGB-Vorsitzenden:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde
Im Medienhaus Dumont läuft im Augenblick ein flexibler Streik beim rechtlich selbständigen „Bundesanzeiger“ zur Durchsetzung eines Tarifvertrages. Der Bundesanzeiger erscheint im DuMont Medienhaus als äußerst profitables Projekt mit 900 Mitarbeitern, er ist eine der profitablen Säulen des Dumont Verlages.
Der Konflikt hat nach Meinung des DGB bundesweite exemplarische Bedeutung, weil der Bundesanzeiger sich zu ca.80% aus öffentlichen Aufträgen finanziert, vornehmlich aus den FDP geführten Bundesministerien der Justiz und der Finanzen.
Nach meinen bisherigen Recherchen arbeiten dort ca. 900 MA mit zweistelligen Millionengewinnen. Der Bundesanzeiger wurde schon sehr früh auf Elektronik/Digital umgestellt. Während zu den Zeiten, als er noch gedruckt wurde, zumindest eine indirekte Bezugnahme auf einen Tarifvertrag erfolgte, ist diese jetzt entfallen, seit der Bundesanzeiger nur noch in elektronischer Fassung erscheint.
Die Beschäftigten stehen vor und nach dem ersten Mai 2024 mit ver.di im Streik für einen Tarifvertrag – das liberale Alternativmodell zu gesetzlichen Regelungen von Entgelten/Arbeitszeiten (siehe Frankreich). Von daher müßte eigentlich auch die FDP zu gewinnen sein, sich in diesem exemplarischen Konflikt, in dem zwei FDP geführte Ministerien Auftraggeber sind, für eine Haustarifvertragslösung zu engagieren.
Da im Koalitionsvertrag der Stabilisierung der Tarifbindung, u.a. durch Tariftreuegesetze, ein wichtiger Stellenwert zugemessen wird, sind auch die Bundestagsfraktionen und insbesondere ihre Kölner MdBs gefordert, in diesem exemplarischen Fall sich für einen Tarifvertrag einzusetzen.
Die Streikenden werden am Dienstag dem 21. Mai um 12.00 Uhr bei einer Streikkundgebung beim DuMont-Haus über den Stand der Auseinandersetzung berichten. Auch die Landesvorsitzende des DGB NRW, Anja Weber, wird über die gewerkschaftlichen Initiativen zur Tarifbindung in NRW berichten. Niemand muss hungern, weil zeitgleich das DGB Frittenmobil anwesend sein wird.
Da aus bekannten Gründen in der Kölner Medienlandschaft über diesen Konflikt nur kleinere, unabhängige Medien berichten, freuen sich die Streikenden über zahlreiche Besucher bei dieser Informationskundgebung, die mit ihren Fotos und Texten in den socialmedia das Thema auch in der Kölner Region weitertragen.
Mit herzlichen Grüßen
Witich Roßmann